Womens Open

Cinderella lacht und Korda kann’s auch ohne Koffer


4. August 2022 , Daniel Dillenburg


Grinst gerne und viel: Hinako Shibuno.
Grinst gerne und viel: Hinako Shibuno. | © Richard Heathcote/R&A/R&A via Getty Images

Hinako Shibuno knüpft an ihre Open-Leistung von vor drei Jahren an und führt nach Runde eins der AIG Womens Open vor Jessica Korda. Für die Deutschen steht der Kampf um den Cut im Vordergrund.

Sie strahlte am ersten Tag der AIG Womens Open in Muirfield. Wobei dies bei Hinako Shibuno nicht viel heißen muss. Die Japanerin ist nämlich bekannt für ihr fröhliches Gemüt und ihr unverkennbares Dauergrinsen. Nicht umsonst wird sie auch „Smiling Cinderella“ genannt. Auf ihrer Eröffnungsrunde am Donnerstagvormittag hatte Shibuno aber auch allen Grund zum Grinsen. Die Open-Siegerin aus 2019 glänzte an einem gewohnt windigen Tag an der Küste East Lothians mit 65 (-6) Schlägen und setzte sich damit an die Spitze des Leaderboards. „Es ist schon lange her, dass ich so gut gespielt habe, vor allem beim Putten“, so die 23-Jährige. „Ehrlich gesagt war es ein bisschen beängstigend.“


Weniger beängstigt, sondern vielmehr entzückt war Jessica Korda nach ihrem Start in die erstmals in Muirfield stattfindende Open. Und dies, obwohl der US-Amerikanerin schon vor einigen Tagen ihr Koffer abhanden kam. „Ich weiß, wo er ist“, so Korda nach ihrer 66 (-5) zum Auftakt. Während es ihre Schläger mit etwas Verspätung nach Edinburgh geschafft haben, blieb ihr persönliches Gepäckstück in Zürich hängen. Und so startete die 29-Jährige nochmal einen kleinen Aufruf mit der Bitte: „Wenn jemand am Flughafen Zürich jemanden kennt, der meinen Koffer auf den einen Flug pro Tag nach Edinburgh mitnehmen würde, wäre ich sehr dankbar.“


Schon in den Einspielrunden hatte dieses Dilemma entsprechende Auswirkungen auf Kordas Outfit: „Am Montag hatte ich die Hose von Megan Khang an. Am Dienstag trug ich die Hose meiner Schwester Nelly und am Mittwoch die Hose von Alison Lee.“ Am ersten Turniertag griff sie dann zu Klamotten, die ihr Sponsor Footjoy zur Verfügung stellte. Kordas Kopf schmückte eine Kappe aus dem Pro-Shop. Ihre Sponsoren dürften sich also etwas geärgert haben, dass sie ausgerechnet bei dieser Vorstellung nicht zu sehen waren. Korda ließ sich jedenfalls nicht von den ungewohnten Umständen aus der Ruhe bringen und war die zweitbeste Spielerin des Tages.

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Von den deutschen Teilnehmerinnen beendeten gleich drei Spielerinnen ihre erste Runde mit 73 Schlägen. Während Leonie Harm und Caroline Masson dieses Ergebnis am Vormittag ins Clubhaus brachten, war Esther Henseleit als einzige aus dem schwarz-rot-goldenen Quintett am Donnerstagnachmittag unterwegs und musste sich durch entsprechend schwierigere Bedingungen kämpfen. Dies tat die zweimalige LET-Siegerin weitestgehend mit Bravour, auch wenn ein abschließendes Bogey auf der 18 nicht der erhoffte Abschluss war.

Erwischte, bis auf einen Ausrutscher, einen guten Auftakt: Leonie Harm.
Erwischte, bis auf einen Ausrutscher, einen guten Auftakt: Leonie Harm. | © Tristan Jones/LET


Das Finalloch gehört in Muirfield jedoch zu den anspruchsvollsten Bahnen des altehrwürdigen Platzes, was auch Harm am eigenen Leib zu spüren bekam. Die geteilte Siebte der vergangenen Open-Austragung kassierte auf dem 376 Meter langen Par 4 ein Doppel-Bogey und rutschte damit auf das Ergebnis von +2 ab. Das Trio teilt sich den 56. Rang und bewegt sich im Bereich der Cut-Marke.

Ein paar Schläge gut machen müssen Sophia Popov und Olivia Cowan. Letztere blieb am ersten Tag der Open birdiefrei und notierte sieben Bogeys. Popov, die Gewinnerin der 2020er-Ausgabe, hatte vor allem auf den Grüns zu kämpfen und kam mit 75 (+4) Schlägen ins Clubhaus.