Womens Open

Welche Deutsche glänzt dieses Mal?


2. August 2022 , Daniel Dillenburg


Reist in einer bestechenden Form nach Muirfield: Leonie Harm.
Reist in einer bestechenden Form nach Muirfield: Leonie Harm. | © Mark Runnacles/Getty Images

Deutsche haben bei der AIG Womens Open schon viele Erfolgserlebnisse feiern können. In dieser Woche sind fünf Spielerinnen aus Deutschland in Muirfield am Start. Wir beleuchten ihre jeweiligen Chancen auf ein Top-Ergebnis.

Die AIG Womens Open entwickelte sich in den vergangenen Jahren zu so etwas wie dem Lieblingsmajor der deutschen Damen. Unvergessen natürlich Sophia Popovs Triumph 2020, als sie als erste Deutsche überhaupt ein Major gewinnen konnte. Doch auch abseits des Titelgewinns tauchte die deutsche Flagge bei der prestigeträchtigen Meisterschaft zuletzt häufiger oben auf. Leonie Harm wurde im vergangenen Jahr geteilte Siebte und 2017 sorgte Caroline Masson als geteilte Dritte für Aufsehen. Neben den drei bereits erwähnten Spielerinnen treten in dieser Woche in Muirfield zwei weitere Deutsche an. Wir blicken auf ihre jeweilige Form und Chancen, der erfolgreichen deutschen Geschichte bei der Womens Open ein weiteres Kapitel hinzuzufügen:

Sophia Popov

  • Bisherige Teilnahmen: 3
  • Bestes Ergebnis: Sieg (2020)

Diese Woche im August 2020 kann ihr niemals jemand nehmen. Als damalige Nummer 304 der Welt marschierte sie entgegen jeder Prognose zum Titel im Royal Troon Golf Club und schrieb damit Geschichte. Popov ist für immer die erste deutsche Major-Siegerin. Da verwundert es einen nicht, dass die inzwischen 29-Jährige die Womens Open als ihr Lieblingsturnier bezeichnet. Ein zweiter Erfolg in Schottland erscheint angesichts der aktuellen Form aber als unwahrscheinlich. Immerhin erreichte sie nach zuletzt vier verpassten Cuts in Folge bei der Womens Scottish Open in der vergangenen Woche mal wieder das Wochenende. Mit einer leicht ansteigenden Formkurve und einer Menge besonderen Erinnerungen reist Popov also zu dem Event, wo sie schon einmal aus dem Nichts zum Titel stürmte.

Leonie Harm

  • Bisherige Teilnahmen: 2
  • Bestes Ergebnis: T7 (2021)

Kommen wir zur Deutschen mit den besten Aussichten auf ein Top-Ergebnis. Bei Harm spricht vieles dafür, dass sie in dieser Woche vorne mitspielen kann. Natürlich ist es ein Major und in einer solchen Woche kann alles passieren. Aber die Vorzeichen für die 24-Jährige stehen gut. Im vergangenen Jahr feierte sie bei der Womens Open in Carnoustie ihr bislang bestes Major-Ergebnis, als sie geteilte Siebte wurde. Dass ihr Linksgolf liegt, bewies sie dann erneut in der vergangenen Woche mit einem geteilten 15. Rang bei der Major-Generalprobe auf Dundonald Links. Insgesamt spielt Harm eine sehr konstante Saison. Sieben Mal erreichte sie bereits die Top 20, zwei Mal davon war sie nah dran an ihrem ersten LET-Titel. Gibt es ein weiteres deutsches Open-Wunder? Harm ist jedenfalls bereit.

Hofft in Schottland auf einen Befreiungsschlag: Olivia Cowan.
Hofft in Schottland auf einen Befreiungsschlag: Olivia Cowan. | © Tristan Jones/LET

Olivia Cowan

  • Bisherige Teilnahmen: 5
  • Bestes Ergebnis: T29 (2019)

Nach einem so erfolgreichen Jahr 2021, als sie Fünfte in der LET Order of Merit wurde, fehlen ihr in diesem Jahr noch die Top-Ergebnisse in der Bilanz. Die bislang beste Woche zeigte Cowan beim Amundi German Masters, als sie geteilte Vierte wurde. In den USA läuft es dagegen noch etwas holprig. Aber die Womens Open findet ja bekanntlich im europäischen Gefilde statt und hier scheint sich Cowan aktuell wohler zu fühlen, auch wenn sie in der vergangenen Woche den Cut verpasste. Wie bei Popov dürfte auch bei der 26-Jährigen aus Hamburg das Erreichen des Wochenendes das primäre Ziel sein.

Caroline Masson

  • Bisherige Teilnahmen: 12
  • Bestes Ergebnis: T3 (2017)

Aus Gladbeck kommt die geballte Erfahrung. Seit 2010 verpasste Masson keine Womens Open, auch wenn sie 2014 in Runde eins aufgeben musste. Drei Mal erreichte sie bei diesem Event bereits die Top Ten. Bei keinem anderen Major spielt sie so oft vorne mit wie bei der Open. Im Jahr des Popov-Triumphs ging ihr geteilter siebter Platz etwas unter. Dass sich die viermalige Solheim-Cup-Spielerin auf den Britischen Inseln aber wohlfühlt, ist hinlänglich bekannt. Ihre jüngsten Ergebnisse auf der LPGA Tour waren auch vielversprechend. Masson verpasste bei ihren vergangenen sechs Starts nur einmal den Cut und erreichte dabei drei Mal die Top 25. Eine ähnliche Region dürfte sie auch in dieser Woche in Muirfield anstreben.

Esther Henseleit

  • Bisherige Teilnahmen: 3
  • Bestes Ergebnis: CUT

Es ist an der Zeit, eine Negativserie zu beenden. Drei Jahre in Folge verpasste Henseleit den Cut bei der Womens Open. Angesichts der Erfolge in ihrer noch jungen Karriere eine ungewöhnliche Bilanz. Die 23-Jährige gewann zu Beginn der Saison ihren zweiten LET-Titel in Kenia und zählt aktuell zu den besten 100 Damen auf der LPGA Tour. Ihr letzter verpasster Cut liegt nun schon eine Weile zurück und mit dem Schwung eines Top-Ten-Ergebnisses beim Amundi German Masters sowie einem geteilten 27. Rang bei der Amundi Evian Championship ist das Erreichen des Wochenende dieses Mal machbar.