Team-EM

Kampf um die Kronen des Kontinents


29. Juni 2022 , Deutscher Golf Verband e.V.


Ein Hauch von Major: Die deutschen Herren spielen bei der Team-EM in England auf dem Kurs des The Royal St. George's GC, wo 2021 die Open Championship stattfand. © Royal St. George's GC
Ein Hauch von Major: Die deutschen Herren spielen bei der Team-EM in England auf dem Kurs des The Royal St. George's GC, wo 2021 die Open Championship stattfand. © Royal St. George's GC

Vier Spielorte in vier Ländern – vom 5. bis 9. Juli werden die Team-Europameisterschaften (EMM) ausgespielt. Während die deutschen Damen in Wales gegen die besten Nationen des Kontinents antreten, schnuppern die Herren in England Major-Luft. Die Mädchen, die im Vorjahr pausieren mussten, kämpfen in Island um Medaillen und Deutschlands Jungen wollen ihren Titel im eigenen Land verteidigen.

Damen: Von Tour und Palmer Cup direkt nach Wales

Mit einem starken Team reist Deutschland zur Damen-EM nach Wales. Wie hoch die Leistungsdichte im Kader von Bundestrainer Stephan Morales aktuell ist, zeigen die Engagements, die die Spielerinnen kurz vor der Mannschafts-Europameisterschaft zu absolvieren haben: So wird Chiara Horder (GC München Valley) direkt vom Amundi German Masters powered by VcG (30. Juni bis 3. Juli/LET) nach Nord-Wales reisen, während Alexandra Försterling (GLC Berlin-Wannsee) und Aline Krauter (Stuttgarter GC Solitude) zuvor noch beim Palmer Cup in Genf (1. bis 3. Juli) für die internationale Auswahl abschlagen. Die Mannschafts-EM der Damen steigt dann von 5. bis 9. Juli auf dem Links-Course des Conwy GC, wo sich das Team Germany vor gut zwei Wochen zu einem Lehrgang getroffen hatte. „Dort sind neben den starken Schwedinnen und Italienerinnen auch wieder die Teams aus Großbritannien hoch einzuschätzen“, sagt Morales, der als primäres Ziel das Erreichen von Flight A ausgibt, in dem es im Matchplay-Format um Medaillen geht. Neben Horder, Försterling und Krauter stehen folgende Damen im deutschen Kader: Viktoria Hund (Hamburger GC) sowie Celina Sattelkau und Paula Schulz-Hanßen (beide GC St. Leon-Rot).

Herren: Ein Hauch von Open Championship

Die Herren aus dem Golf Team Germany schnuppern bei der Europameisterschaft in England Major-Luft. Die Auswahl von Bundestrainer Ulli Eckhardt tritt vom 5. bis 9. Juli im The Royal St. George's GC an, wo im Vorjahr der US-Amerikaner Collin Morikawa die Open Championship gewonnen hatte. „Das ist ein großartiger Platz, auf den wir uns alle sehr freuen“, so Eckhardt. Er sieht die Nationen aus Großbritannien (Schottland, England, Wales und Irland) im Vorteil, da sie mit Links-Golf wohl doch deutlich mehr Erfahrung haben. Zumal, Deutschland wird im Vergleich zum Vorjahr mit fünf neuen Gesichtern nach Sandwich (County Kent) reisen, da gleich fünf Akteure aus dem Kader 2021 ins Profilager gewechselt sind. „Unser Ziel ist das Erreichen von Flight A, in dem es um die Medaillen geht. Und dann werden wir sehen, was in den Matchplays für uns möglich ist“, so Eckhardt, der sich mit seinen Herren an der Küste Nord-Frankreichs auf die Team-EM vorbereitet. Für Schwarz-Rot-Gold spielen: Anton Albers (Hamburger GC), Jonas Baumgartner und Laurenz Schiergen (beide GC Hösel), Wolfgang Glawe (GC Mannheim-Viernheim) sowie Philipp Katich und Yannick Malik (beide GC St. Leon-Rot).

Katharina Anglett vom Stuttgarter GC Solitude reist mit Deutschlands Mädchen zur Team-EM nach Island.
Katharina Anglett vom Stuttgarter GC Solitude reist mit Deutschlands Mädchen zur Team-EM nach Island. | © DGV/mat


Mädchen: Team Germany Mitfavorit in Island

Nach dem pandemiebedingten Rückzug von Team Germany bei der Mädchen-EM 2021 in Portugal ist Schwarz-Rot-Gold in diesem Jahr wieder mit dabei. Der Wettkampf findet vom 5. bis 9. Juli im Oddur Golf Club statt, der etwas südlich von Islands Hauptstadt Reykjavík liegt. Das Junior Team Germany, das sich Mitte Mai wichtige Informationen über die Anlage bei einem Lehrgang vor Ort einholte, gehört bei diesen Kontinentalkämpfen zum Favoritenkreis, trifft in Island aber auf starke Konkurrenz. Allen voran die Mädchen aus Frankreich hatten bei der German Girls Open vor vier Wochen einen starken Eindruck hinterlassen. Aber auch Titelverteidiger Spanien ist erneut ein heißer Medaillenanwärter. „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns nach der Zwangspause im Vorjahr auf dieses Saison-Highlight sowie darauf, uns endlich wieder mit den europäischen Topteams messen zu dürfen“, sagt Sebastian Rühl. Der Mädchen-Bundestrainer wird in Island folgende Mädchen aufbieten: Katharina Anglett und Helen Briem (beide Stuttgarter GC Solitude), Charlotte Back und Tessa Kremser (beide GC St. Leon-Rot), Marie-Agnes Fischer (Münchener GC) und Philipa Gollan (Lübeck-Travemünder GK).

Jungen: Mission Titelverteidigung daheim

Aus deutscher Sicht ist dieses Turnier das Highlight der Team-Europameisterschaften vom 5. bis 9. Juli. „Wir sind Titelverteidiger und Gastgeber. Daher würde ich nicht von Heimvorteil, sondern von Heim-Herausforderung sprechen, der wir uns zu stellen haben. Wir freuen uns alle riesig auf dieses Turnier und haben viel Selbstvertrauen getankt“, erklärt Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann, der mit Tim Wiedemeyer (Münchener GC) und Lokalmatador Carl Siemens zwei Akteure im Kader hat, die jüngst bei der German Boys Open bewiesen hatten, dass sie in St. Leon-Rot tief scoren können. Bei der Mission Titelverteidigung im eigenen Land gehen neben Wiedemeyer und Siemens folgende Spieler für das Junior Team Germany an den Start: Tom Haberer (GC Hannover), Finn Kölle (GC St. Leon-Rot), Korbinian Walther (GC Habsberg) und Peer Wernicke (GC Hubbelrath).

Modus: Erst Zählspiel, dann Matchplay

Bei allen vier Team-Europameisterschaften (Damen, Herren, Mädchen und Jungen) werden an den ersten beiden Tagen zwei Zählspielrunden ausgetragen, wobei jeweils die besten fünf von sechs Ergebnissen in die Wertung fließen. Anschließend qualifizieren sich die Top Acht für Flight A, in dem es in Matchplays um die Medaillen geht.

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