Wer macht das Rennen in München? Der Favoritencheck

Wer gewinnt die BMW International Open (23. bis 26. Juni) in München-Eichenried? Silberrücken oder Jungspund, Topspieler oder Außenseiter? Wir haben einen Blick in die Glaskugel geworfen.

Biily Horschel

Den US-Amerikaner (35) zum Favoritenkreis zu zählen, ist eine logische Wahl. Auf Rang 14 in der Weltrangliste ist Horschel der bestplatzierte Spieler im Feld und einziger Vertreter der Top-20 in der Weltrangliste. Zwar verpasste Horschel zuletzt bei der US Open in Brookline den Cut, gewann kurz zuvor aber das prestigeträchtige Memorial Tournament, wo er sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen konnte. Schon beim Arnold Palmer Invitational im März verpasste Horschel auf dem geteilten zweiten Platz nur denkbar knapp seinen siebten Titelgewinn auf der PGA Tour. Dass der FedEx-Cup-Champion von 2014 auch diesseits des „großen Teichs“ gewinnen kann, stellte er erst im vergangenen September bei der BMW PGA Championship im englischen Wentworth unter Beweis.

Thomas Pieters

Der großgewachsene Belgier wurde einst von vielen Experten als Kandidat für die Top-Ten der Welt und zukünftiger Majorsieger gehandelt. Erwartungen, die Pieters bisher nicht erfüllen konnte. Nach sechs Titeln auf der DP World Tour und einer bockstarken Ryder Cup-Performance (2016) kann sich seine Karriere-Bilanz dennoch sehen lassen. Wir sind uns sicher: Ein so kompletter Spieler wie Pieters hat mit gerade 30 Jahren noch Größeres vor. Dafür spricht auch die Formkurve des Longhitters, die seit Ende letzten Jahres steil nach oben zeigt. Siege in Portugal und Abu Dhabi brachten ihn zurück in die Top-50 der Welt. Keiner der Teilnehmer in Eichenried steht vor ihm in der Saisonwertung (Rang 6). Bei der US Open kam er als geteilter 27. durch die Ziellinie.

Pablo Larrazábal

Die BMW Int. Open ist sein Lieblingsturnier, der Platz in Eichenried liegt ihm. Zweimal war der Spanier hier bereits siegreich. 2011 bezwang er Landsmann Sergio Garcia in einem spektakulären Stechen, 2015 schloss er das Turnier mit einem Schlag Vorsprung auf „Iceman“ Henrik Stenson ab. Klar also, dass München einen ganz besonderen Platz im Golferherzen des 39-Jährigen einnimmt. Und Larrazábal ist in Form. Seit Jahresanfang hat er sich von Platz 362 auf Rang 70 in der Weltrangliste verbessert. Maßgeblichen Anteil daran hatten seine Siege in Südafrika (März) und Spanien (April). In die BIO startet er als Achter der Saisonwertung (DPWTR).

Louis Oosthuizen

Seit er im Jahr 2010 – als noch relativ unbekannter Spieler –  die Open Championship auf dem Old Course in St. Andrews gewann, ist der Südafrikaner eine feste Größe auf der Weltbühne des Profigolfs. Nach einer starken Saison 2021 läuft es in diesem Jahr noch nicht ganz rund für den 39-Jährigen. Top-Platzierungen blieben aus, zuletzt verpasste er bei den US Open den Sprung ins Wochenende. Doch wer nun glaubt, dass das Mitglied der neuen LIV Tour seinen Drive verloren hat, könnte sich täuschen. Oosthuizen ist ein Weltklasse-Golfer! Bei insgesamt 64 Major-Auftritten kamen neben dem Sieg im Home of Golf sechs zweite und zwei dritte Plätze für ihn rum. Mit Shrek – so ist sein Spitzname – ist immer zu rechnen!

Marcel Schneider

Selbstverständlich nominieren wir auch einen Deutschen für den Kreis der Favoriten. Marcel Schneider ist seit 2012 Profigolfer. Und war nie besser als heute! Zwar begann das Jahr auf der DP World Tour mit mehreren verpassten Cuts holprig für den 32-jährigen Schwaben. Doch spätestens seit Mitte Mai läuft es hervorragend: In Belgien, den Niederlanden und bei der Porsche European Open in Hamburg erzielte Schneider drei Top-Ten-Ergebnisse in Folge und qualifizierte sich sogar für die US Open. Dass es dort im Country Club nicht für den Cut reichte, betrachten wir als nur kleinen Rückschlag. Nach drei Karriere-Titeln auf der Challenge Tour ist der aktuell zweitbeste Deutsche in der Weltrangliste (Platz 197) reif für einen Titel bei den Großen!

Sergio Garcia

Garcia ist Stammgast bei der BMW International Open. Zum 13. Mal ist er dabei. Gewonnen hat er das Turnier noch nie, wurde zweimal Zweiter. Das Jahr 2022 verläuft bisher enttäuschend für den Masters-Champion von 2017. Von der PGA Tour hat er sich verabschiedet und bei der saudischen LIV Tour unterschrieben. Um den finanziellen Status des 42-Jährigen muss man sich definitiv keine Sorgen machen. Doch ist es nicht das Ziel eines jeden Sportlers, Titel zu gewinnen und der Welt zu zeigen, dass man es noch draufhat? Wir hoffen es jedenfalls.