LET London

Witt mit Bestleistung


18. Juni 2022 , Thomas Fischbacher


Erneut in den Top Ten: Sophie Witt glänzt in London
Erneut in den Top Ten: Sophie Witt glänzt in London | © Tristan Jones/LET

Sophie Witt gelingt bei der Aramco Team Series in London das bisher beste Ergebnis ihrer noch jungen Laufbahn. Bronte Law entscheidet das Turnier spektakulär für sich.

Sophie Witt war erst zu Beginn des Jahres ins Profilager gewechselt. Für die 19-Jährige begann mit dem Startschuss der Saison in Kenia ein neues spannendes Kapitel. Witt hatte bei Golf.de zu Beginn des Jahres über ihre Ziele gesprochen. Ein Top-5-Ergebnis wolle sie mindestens erreichen in ihrer Rookie-Saison. Und am besten noch bei an einem Major teilnehmen. Man brauche Ziele im Leben, und wer hoch hinaus wolle, müsse sich auch mal höhere setzen. 

Bereits nach dem zweiten Turnier in Saudi-Arabien hatte die junge Deutsche vom GC Hubbelrath bewiesen, dass sie auch bei den erfahrenen Top-Spielerinnen der Ladies European Tour ganz gut mithalten kann. Als eine der jüngsten Teilnehmerinnen hatte sie früh geführt, und kam als geteilte Zehnte über die Ziellinie. Ein Top-Ten-Ergebnis beim zweiten Start – ein vielversprechender Auftakt.

Sophie Witt kann sich stetig verbessern 

Bei der Aramco Team Series in London konnte Witt nun ein weiteres Top-Ergebnis einfahren. Beim Turnier im Centurion Club verbesserte sie sich im Turnierverlauf stetig und belegte nach 74, 72 und 71 Schlägen bei insgesamt zwei unter Par den geteilten neunten Rang. Sieben Schläge fehlten auf Gewinnerin Bronte Law aus England. Und nur zwei, um eines der gesetzten Ziele (Top 5) bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Saison zu verwirklichen.

Die ersten Schritte als Profi sind oft die härtesten. Schwierige Plätze, strapaziöse Reisen, erstklassige Konkurrenz und nicht zuletzt das Spielen um Preisgeld sowie Punkte haben schon manch junge Nachwuchsathletin erstmal straucheln lassen. Witt scheint in diesem Umfeld hingegen aufzublühen. In zwei Wochen wird sie beim Heimspiel der LET in Deutschland dabei sein. Vielleicht kann sie beim Amundi German Masters ihre frisch aufgestellte Karrierebestleistung weiter unterbieten.
 


Bronte Law versenkt zum Eagle – und zum Sieg 

Das Rennen um den Titel in London endete mit Spektakel. Georgia Hall hatte sich zunächst dank einer 71 bei insgesamt acht unter Par die Spitze im Clubhaus gesichert. Die englische Women’s-Open-Gewinnerin verfolgte das Geschehen nach ihrem letzten Putt auf ein Bildschirm im Scoring-Bereich. Sie sah Law auf dem 18. Grün, die aus gut 15 Metern vom Loch entfernt zum Eagle-Putt ansetzte. Vieles sprach für ein Stechen, das Law per Zwei-Putt hätte klarm achen können. Doch die englische Solheim-Cup-Spielerin, zuletzt bereits formstark bei der US Women’s Open unterwegs (T6), versenkte den Putt im Loch. Sieg für Law, ungläubiges, aber respektvolles Lächeln bei Hall. 

„Das ist der Grund, warum wir dieses Spiel spielen - für Momente wie diesen - und vor heimischem Publikum is es unbeschreiblich”, freute sich Law. „Auf der Zielgeraden einen solchen Putt zum Sieg zu lochen - das ist der Inbegriff des Sports, den wir spielen, und der Grund, warum wir das tun; warum wir den Herzschmerz und alles weitere durchmachen.”

Weiter im Aufwind befindet sich auch die Gewinnerin aus der vergangenen Woche. Linn Grant kartete am Samstag eine 69 und schob sich auf den dritten Rang nach vorne. Auf ihren zweiten Neun benötigte sie dabei nur 30 Schläge (sechs Birdies, drei Pars). Zwei Schläge fehlten Grant auf die englische Gewinnerin. Die 22 Jahre junge Schwedin hatte sich in der vergangenen Woche beim Scandinavian Mixed unter anderem gegen die männliche Konkurrenz um Henrik Stenson und Co. durchgesetzt.