US Open 2022

US Open: Die wichtigsten Fragen


13. Juni 2022 , Thomas Fischbacher


Wir beantworten die wichtigsten Fragen im Vorfeld der US Open
Wir beantworten die wichtigsten Fragen im Vorfeld der US Open | © Golfsupport.nl | Rob Carr/Getty Images

Wann beginnt die Übertragung? Wer sind die Favoriten? Was kann der Platz? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen im Vorfeld der US Open.

Was ist vom Platz zu erwarten?

Der The Country Club at Brookline, gegründet im späten 19. Jahrhundert, trägt die US Open zum ersten Mal seit 34 Jahren aus. Curtis Strange gewann im Jahr 1988 im Stechen gegen Nick Faldo die bislang letzte Austragung. Zuvor gastierten die besten Golfer der Welt 1933 und 1963 in Boston zur nationalen Meisterschaft der USA. 1999 ging dort zudem der Ryder Cup über die Bühne. 

Der Club verfügt über 27 Bahnen (18 Löcher Main Course, neun Löcher Primrose), wobei sich die 18 für die US Open aus einer Auswahl beider zusammensetzen. 2009 kümmerte sich Gil Hanse darum, den historischen Parkland-Platz in Massachusetts wieder bereit zu machen für das Gastspiel der Elite. 
 


Jährlich stellt sich vor einer US Open auch die Frage, wie brutal sich der Platz spielen wird. Der Country Club bietet ein langes Par-70-Setup mit knackigem Rough und gewohnt schnellen und je nach Wetter harten Grüns. Dabei sind die Puttflächen im Vergleich mit vielen anderen Austragungsorten eher klein und daher schwieriger zu treffen. Präzise Annäherungen sind daher von noch größerer Bedeutung. 

„Distanzkontrolle ist enorm wichtig”, erklärte Jordan Spieth. „Wenn man nicht aus einer guten Position annähert ist es unwahrscheinlich, dass man den Ball auf dem Grün zum Halten bekommt. Deshalb sollte man immer im Hinterkopf haben, von welcher Stelle der Chip am einfachsten ist.“ 

Wie viele Deutsche stehen im Feld?

Martin Kaymer genießt als Turniersieger von 2014 noch bis 2024 Spielrecht bei der US Open, hat seinen Start aber kurzfristig abgesagt. Der Deutsche hatte bereits im Vorfeld der Porsche European Open in Green Eagle über Schmerzen am Handgelenk geklagt und war beim Heimturnier nicht angetreten. Im Anschluss ging er beim Auftakt der LIV-Serie in London an den Start, hielt 54 Löcher durch, verkündete kurz nach dem Ende aber seinen Rückzug aus dem Starterfeld in dieser Woche. 

Mit dabei sind hingegen Yannik Paul und Marcel Schneider. Das Duo sicherte sich die Qualifikation über die US Open European Qualifying Series, die nach vier Turnieren auf der DP World Tour bei den Porsche European Open ihren Abschluss fand. Für beide wird es der erste Start bei einer US Open sein. 

Um was wird gespielt?

Um die US Open Trophy sowie Prestige, Punkte und Preisgeld. Der Gewinner der US Open erhält neben dem Siegerscheck in Höhe von 2,25 Millionen US-Dollar und stattlichen Punkten für Weltrangliste, FedExCup und Race to Dubai zahlreiche weitere Privilegien. Dazu gehören jeweils fünf Jahre Spielrecht bei der Open, dem Masters, der PGA Championship und der Players Championship sowie zehn Jahre für die US Open. Des weiteren belohnt die PGA Tour die Sieger mit einer fünfjährigen Mitgliedschaft. 

Wer sind die Favoriten? Was ist mit Tiger?

Spätestens nach dem Auftritt in der vergangenen Woche kommt man um zwei Namen nicht herum. Rory McIlroy glänzte in diesem Jahr bereits des Öfteren, unter anderem mit einer spektakulären Finalrunde beim Masters, die ihn noch auf den zweiten Platz brachte. Vergangene Woche setzte er sich ebenfalls nach einer famosen Sonntagsrunde bei der Canadian Open durch. Die Nummer drei der Welt ist demnach ein sehr heißer Name im Favoritenkreis. 

Auch Justin Thomas hat das Selbstverständnis, Woche für Woche oben dabei zu sein. Zuletzt holte er sich bei der PGA Championship seinen zweiten Major-Sieg und lag bei der Generalprobe in Kanada bis zwei Löcher vor Abpfiff schlaggleich mit McIlroy. Die Form stimmt also auch bei Thomas.

Nicht zu vergessen: Scottie Scheffler ist als Nummer eins der Welt ebenfalls einer der Top-Favoriten, zumal der Masters-Gewinner erst vorletzte Woche bei der Charles Schwab Challenge fast den fünften Saisonsieg geholt hätte. 
 


Jon Rahm ist sowieso stets einer der Anwärter auf den Sieg. Der Spanier blüht rechtzeitig zu den großen Turnieren auf und geht als Titelverteidiger ins Rennen. Auch Open-Sieger Collin Morikawa und Players-Champion Cameron Smith werden gute Chancen zugerechnet.

Tiger Woods hat seinen Start abgesagt, der ehemalige Weltranglistenerste fühlt sich noch nicht fit genug, um bei der US Open konkurrenzfähig zu sein, will aber bei der Open Championship in St Andrews wieder dabei sein. 

Wann und wo läuft die Übertragung?

Sky überträgt das Turnier live ab Tag eins. Am Donnerstag und Freitag beginnt die Übertragung bereits um 13.28 Uhr mit dem Stream der Featured Groups. Ab dem Wochenende gibt es ab 16 Uhr Live-Bilder. Ein Stream der Featured Holes wird kostenlos und ohne nötiges Abonnement zur Verfügung gestellt. 

Die reguläre Übertragung beginnt um 17 (Do, Fr, So) und 18 Uhr (Sa) deutscher Zeit. Der Zeitunterschied von Deutschland nach Brookline beträgt sechs Stunden. 

Wie wird das Wetter?

Die erste, vorsichtige Prognose für die Turnierwoche 2022: Es wird angenehm warm werden. Teilweise bis zu 30 Grad mit eher geringer Niederschlagswahrscheinlichkeit. Auch im Vorfeld soll es wenig regnen, was für einen härteren und in der Folge auch schwierigeren Platz spricht. 

Was passiert bei Gleichstand?

Die Zeiten einer weiteren Runde Golf im Falle eines Gleichstands sind seit einigen Jahren vorbei. Mittlerweile gilt: Sollten nach 72 Löchern zwei oder mehrere Spieler schlaggleich auf Platz eins liegen, geht es mit einem Stechen über zwei Löcher im Zählspiel (kein Sudden-Death-Modus wie bei vielen anderen Turnieren üblich) weiter. Sollte dann noch immer Gleichstand herrschen, gilt das Sudden-Death-Prinzip.