USWO 2022

Lee gewinnt mit unglaublicher Leichtigkeit


6. Juni 2022 , Thomas Fischbacher


Der größte Sieh ihrer Laufbahn: Minjee Lee triumphiert bei der US Women's Open
Der größte Sieh ihrer Laufbahn: Minjee Lee triumphiert bei der US Women's Open | © Kevin C. Cox/Getty Images

Auch ein extrem schwieriges Platz-Setup bringt Minjee Lee bei der US Women’s Open nicht aus der Ruhe. Die Australierin sichert sich ein Rekordpreisgeld. Caroline Masson und Isi Gabsa kommen schlaggleich über die Ziellinie.

Morgan Pressel, Tour-Spielerin und mittlerweile Expertin bei NBC, beschrieb das Verhältnis vieler Spielerinnen zu einem Golfplatz bei eine US Women’s Open wie folgt: Spätestens am Samstag habe man genug davon und will nur nur flüchten. 

Minjee Lee dürfte nach den ersten drei Runden auf den 18 Bahnen des Pines Needles Lodge & Golf Club ein anderes Gefühl gehabt haben. Die 26-Jährige verbesserte nach 54 Löchern mal eben den Rekord für die wenigsten Schläge der Turniergeschichte. 13 unter Par hatte sie vor dem Finale gelegen. Drei Schläge vor Mina Harigae

Man sagt, die Verantwortlichen sähen es nicht so gerne, wenn das Ergebnis beim traditionell härtesten Test des Jahres allzu weit unter Par gehen würde. Geschweige denn in Rekordtiefe. Deshalb ließen sie sich für den Finalsonntag ein paar spannende Fahnenpositionen auf den oftmals gewölbten Grüns einfallen. Nach dem Motto: Na warte.

Nur zwei Runden unter Par am Sonntag

Die Folge: Im Finale gab es genau zwei Runden unter Par. Für Lee reichte eine Par-Runde von 71 Schlägen, um ihren Vorsprung auf Harigae auf vier Schläge auszubauen. Je vier Bogeys und Birdies hielten sich die Waage. Sie traf neun der ersten zehn Grüns und zeigte der Konkurrenz schnell, dass es wenig Hoffnung auf einen spielerischen Einbruch gibt. 

Lee beendete das Turnier trotz der erschwerten Bedingungen mit einem historischen Bestwert von 271 Schlägen (-13). Seit 1946 hatte keine Spielerin bei einer US Open weniger Versuche benötigt. Es war der zweite Major-Sieg für Lee nach der Amundi Evian Championship im vergangenen Jahr. Beim Blick auf ihr spielerisches Gesamtpaket verstärkt sich der Verdacht, dass es nicht ihr letzter sein wird. 
 


Schon immer ihr Traum

„Ich bin sprachlos", kommentierte sie. „Ich kann es im Moment nicht glauben. Es ist einfach super, super besonders und eine große Ehre. Das war mein Traum, seit ich ein kleines Mädchen war. Ich wollte schon immer dieses Turnier gewinnen; jetzt habe ich es geschafft, und es fühlt sich einfach toll an."

Lee konnte sich auch über einen neuen Preisgeldrekord freuen. Erstmals lagen zehn Millionen Dollar im Topf. 1,8 Millionen gingen an die Siegerin. USGA-CEO Mike Whan hatte im Vorfeld des Turniers bekräftigt, dass er die USGA in einer Vorreiterrolle sieht und sich dafür eingesetzt, dass sich die ausgeschütteten Prämien fast verdoppeln. 

„Wir bewegen uns nur in die richtige Richtung”, so Lee. „Ich denke, dass es von hier an nur noch besser werden kann. Es ist eine so große Summe, und ich fühle mich wirklich geehrt, die erste Gewinnerin dieser Summe zu sein.”

Auch Harigae stolz

Auch Harigae, die mit 72 Schlägen (+1) bei insgesamt neun unter Par von der Runde kam, war stolz auf ihre Leistung. Sie konnte akzeptieren, dass in dieser Woche eine Spielerin eben besser war, als sie und alle anderen. 

Ihr Fazit: „Das war wahrscheinlich eine der besten Runden, in denen ich wirklich nervös war. Ich habe es für diese Situation ziemlich gut hinbekommen und bin stolz auf mich.” Harigae streicht für Platz zwei 1,08 Millionen Dollar ein.

Als Dritte kam Hye-Jin-Choi (-7) über die Ziellinie, gefolgt von der Weltranglistenersten Jin Young Ko (-6) und Lydia Ko (-5). Beste Amateurin wurde Ingrid Lindblad aus Schweden als geteilte Elfte. 

Masson und Gabsa schlaggleich

Caroline Masson hatte die Turniersiegerin übrigens noch in der Vorwoche besiegen können. Beim Lochspiel-Turnier der LPGA Tour in Las Vegas hieß es am Ende 2&1 für die Deutsche. Das Turnier war in der Folge für Lee beendet, Masson zog ins Achtelfinale ein. In Pine Needles kam Masson bei ihrem zehnten Start bei einer US Women’s Open nach Runden von 72, 73, 72 und 77 Schlägen auf den geteilten 50. Rang. 

Auch Isi Gabsa kam bei ihrem Turnierdebüt am Sonntag auf 77 Schläge (+6) und teilt mit Masson den 50. Rang auf dem finalen Tableau.

Beide erhalten ein Preisgeld in Höhe von 24.748 Dollar.

Sophia Popov und Amateurin Alexandra Försterling hatten zuvor den Sprung ins Wochenende verpasst.

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