PEO 2022

Siem und Knappe nach zwei Runden vorne dabei


3. Juni 2022 , Thomas Fischbacher


Vorne dabei: Marcel Siem überzeugt bislang bei der Porsche European Open
Vorne dabei: Marcel Siem überzeugt bislang bei der Porsche European Open | © Stuart Franklin/Getty Images

Marcel Siem und Alexander Knappe gehen von Platz acht in das Wochenende der Porsche European Open. Die Führung übernimmt ein ehemaliger Turniersieger.

Marcel Siem hat als Golfer nicht nur aufgrund seiner vier Siegen auf der European Tour nationale und internationale Bekanntheit erlangt. Sondern auch durch die Art und Weise seines Spiels. Der 41-Jährige sticht durch seine Emotionalität heraus. Kaum ein anderer Golfer offenbart den Zuschauern einen so tiefen Einblick, wie es um seine Stimmung bestellt ist. 

Auch am zweiten Tag der Porsche European Open ließ der Deutsche beim Heimturnier die Zuschauer auf der Anlage teilhaben an seiner inneren Verfassung. Vor allem die Zuschauer auf dem 17. Grün bekamen am späteren Nachmittag jede Menge positive Energie zu spüren. Siem versenkte einen längeren Putt zum zweiten Birdie des Tages und feierte den Schlaggewinn ausgiebig. 

Nur wenige Momente später bezeichnete er sich enttäuscht als Angsthase. Nach dem Gefühlsausbruch auf dem 17. Grün war der Respekt vor dem Wasserhindernis der 18. Bahn zu groß. Siem schwang mit angezogener Handbremse, der Ball kurvte ins Rough auf der rechten Seite. So blieb ihm der Angriff auf das Grün des Par 5 mit dem Riesenrad im Hintergrund verwehrt. Siem verpasste ein weiteres Birdie, den Zuschauern auf dem Schlussloch des Porsche Nord Course entgang eine weitere dieser gern gesehenen Jubelszenen.
 


Siem und Knappe in Top Zehn

Trotz des Pars zum Abschluss jubelten die Zuschauer Siem zu. Denn Par war an diesem Freitag bei einem Rundenschnitt von etwa 74,4 Schlägen in Green Eagle ein gutes Ergebnis. Siem kam mit 14 Pars und jeweils zwei Bogeys und Birdies sowie insgesamt 72 Schlägen (Par) von seiner Runde zurück – und machte einen Sprung unter die besten Zehn des Feldes.

„Es fühlt sich an, als wenn man hier die US Open spielt, es ist echt anstrengend”, kommentierte er. „Man muss sehr aufpassen, dass man keine Fehler macht. Das wird jedes Mal bitter bestraft. [...] Mein Schwung fühlt sich super an, mein Handgelenk fühlt sich super an und meine Familie reist heute Abend an – da freue ich mich auch sehr drauf und hoffe, dass wir noch eine kleine Party abreißen können ... also auf dem Golfplatz.“ 
 
Für Siem und Alexander Knappe, der am Freitag eine starke 70 (-2) notierte, ist die Ausgangsposition vor dem Wochenende hervorragend. Eins unter Par für das Turnier, Rang acht und fünf Schläge hinter dem führenden Jordan Smith.

Smith vor Perez

Der Engländer ist kein Unbekannter beim Turnier vor den Toren Hamburgs. 2017 sicherte er sich den Titel bei der ersten Ausgabe am jetzigen Austragungsort. Seine 68 (-4) war am Donnerstag eine von nur sechs Runden unter 70 Schlägen auf dem schwierigen Setup, das den Tour-Assen wieder einiges abverlangte. Smith führt zwei Schläge vor Victor Perez, dem Gewinner der Dutch Open in der Vorwoche. Einen weiteren Schlag zurück teilen Joakim Lagergren, Julien Brun und Niklas Nørgaard Møller den dritten Rang. 

Aus deutscher Sicht kann man sehr zufrieden sein mit der Halbzeitbilanz. Siem und Knappe spielen vorne mit und auch Matti Schmid, Yannik Paul (T26; +1), Marcel Schneider, Nicolai von Dellingshausen, Freddy Schott (T33; +2) und Hurly Long (T58, +4) sind auch am Wochenende der Porsche European Open mit von der Partie.

Stenson und Fleetwood weiter mit dabei 

Weiter mit dabei sind auch die Ryder-Cup-Spieler Tommy Fleetwood und Henrik Stenson (beide +3, T46). Letzterer benötigte ein Birdie auf dem letzten Loch, um sich oberhalb der Cut-Linie zu platzieren und lochte nach zwei herausragenden Schlägen mit dem Holz drei seinen Putt sogar zum Eagle. 
 


Vorzeitig beendet ist das Turnier aus deutscher Sicht hingegen für Jannik de Bruyn, Benedict Staben, Bernd Ritthammer, Sebastian Heisele, Max Rottluff, Nick Bachem, Max Schmitt, Maximilian Kieffer, Yannick Schutz sowie für die Amateure Anton Albers und Philipp Katich

Major-Sieger Martin Kaymer hatte seinen Start kurz vor dem Turnier wegen einer Handgelenksverletzung abgesagt. 

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