Training

Range-Training: Raus aus der Komfortzone


31. Mai 2022 , Thomas Fischbacher


Ideen für das Range-Training
Ideen für das Range-Training | © golfsupport.nl

Wie stellt man im Training sicher, dass sich ein Lerneffekt für das Golfspiel auf dem Platz einstellt? Zwei Golflehrerinnen haben einen interessanten Ansatz.

Übung macht den Meister – sagt man so schön. Aber klar ist auch: Über den Grad der Meisterhaftigkeit entscheidet die Qualität des Übens. Auch im Golf. Denn es erfordert Disziplin und Kompetenz, um wirklich besser zu werden auf der Driving Range. Nicht nur Pia Nilsson und Lynn Marriott, zwei Damen, die mit ihrem Konzept “Vision 54” unter anderem Proetten und Profis sowohl auf der LPGA (Annika Sørenstam) als auch auf PGA Tour (Russell Knox)betreuen, sind der Meinung, dass Training nur dann effektiv ist, wenn es wirklich Golf auf dem Platz simuliert. Oft wäre das Training heutzutage zu technikorientiert. 

Jeder könne den fünften von fünf Chips aus 1A-Lage von der selben Stelle auf das selbe Loch nahe an der Fahne ablegen. Nur hat niemand auf der Runde fünf Versuche. Gleiches gilt, wenn Golferinnen und Golfer zehn Mal das Eisen sieben auf das gleiche Ziel schlagen. Die gute Nachricht ist: Bei dieser Form von Block-Training stelle sich natürlich auch eine Verbesserung ein. Die weniger gute: Aber nur in Bezug auf diese spezielle Disziplin. Man wird gut darin, immer den gleichen Schlag hintereinander auszuführen. Was fehlt, ist der Kontext zu dem, was Golf auf dem Platz für Herausforderungen stellt.

Practice golf; don’t practice practice

Fachleute im Golf predigen gerne: Practice golf; don’t practice practice. Zweck des Aufenthalts auf dem Übungsgelände ist es, in den allermeisten Fällen, dadurch ein bessere Leistung auf dem Golfplatz zu erzielen. Bestenfalls nicht nur beim lockeren Aufgalopp mit Freunden, sondern im Wettkampf. 

Aber wie gelingt es, die Qualität während des Übens hochzuhalten? Mit welchen Methoden kann man sich auch auf der Range aus der Komfortzone bringen? Dorthin, wo Training Golf wirklich simuliert.

In ihrem Werk “Every Shot must have a purpose” gehen die beiden Golf-Expertinnen auf diese Frage ein. 

Einige Ideen für die Driving Range:

  • Immer neuer Schläger, neues Ziel (Fahne, nicht Korridor)
  • Jedes Mal die volle Routine und Schlagvorbereitung (emotionales und mentales Engagement)
  • Druck simulieren, indem man das Ergebnis der Schläge bewertet (1-5 Punkte)

Ein Ziel der Übungseinheit kann sein, am Ende eine Punktzahl mitzunehmen. Zum Beispiel fünf Punkte für einen individuell sehr gelungenen Schlag. Dabei sollte die Leistungsstärke berücksichtigt werden.

Folgende Aufgaben könnten in die Übungseinheit mit eingebaut werden, um das Engagement und damit auch die Qualität zu erhöhen.

  • Verschiedene Flugkurven und -höhen
  • Schläge aus schlechten Lagen (zum Beispiel Divots)
  • Schläge von der falschen Seite mit umgedrehtem Schläger
  • Schläge mit geschlossen Augen
  • Schläge nur auf dem linken Bein stehend
  • Schläge mit E7, E6, Hybrid und Fairwayholz auf die Distanz, auf die ein E8 fliegen würde (Tempo rausnehmen)