Tour-Report

Langer enttäuscht und ermutigt, Schneider mit Bestleistung


30. Mai 2022 , Thomas Fischbacher


Bernhard Langer trauert um die verpasste Major-Chance, Marcel Schneider hat Grund zur Freude und Michelle Wie-West will kürzer treten
Bernhard Langer trauert um die verpasste Major-Chance, Marcel Schneider hat Grund zur Freude und Michelle Wie-West will kürzer treten | © golfsupport.nl

Bernhard Langer ist enttäuscht über den verpassten Titel bei der Senior PGA Championship, blickt aber hoffnungsvoll in die Zukunft. Marcel Schneider spielt groß auf und eine Major-Gewinnerin tritt ab.

Viel fehlte nicht: Zu Beginn der hinteren Neun der Finalrunde hatte Bernhard Langer in Führung gelegen, am Ende reichte es nicht ganz zu Major-Sieg Nummer zwölf sowie Titel Nummer 44 auf der PGA Tour Champions. Langer, 64, kann sich aber trotz der verpassten Chance über den alleinigen dritten Rang bei der Senior PGA Championship freuen. 

Wobei sich die Freude im Interview nach der Runde noch in Grenzen hielt. Langer klang noch nicht wirklich versöhnt mit der verpassten Chance. Was vor allem an den späten Schlagverlusten (drei Bogeys und ein Doppel-Bogey ab Loch zwölf) lag.  „Es war absolut eine  verpasste Gelegenheit”, erklärte er. Dem erfolgreichste Senioren-Golfer aller Zeiten fehlten am Ende des Turniers im Harbor Shores Resort, Michigan, sechs Schläge auf Sieger Steven Alker

Der zweimalige Masters-Sieger sprach davon, sich während des Turnierverlaufs nicht immer wohl mit seinem Schwung gefühlt zu haben. „Aber es ist immer noch ermutigend für mich, dass ich mit 64 und einem halben Jahr mit den jungen Konkurrenten mithalten kann, mit Leuten, die den Ball weit an mir vorbei schlagen, und mit Leuten, die zwölf oder 14 Jahre jünger sind als ich. Es gibt also keinen Grund, die Flinte ins Korn zu werfen. Es geht nur darum, die Macken zu beseitigen, die gerade da sind, und wieder mein bestmögliches Golf zu zeigen.”

Titelverteidiger Alex Cejka beendete das Turnier auf dem 13. Rang, Tour-Rookie Thomas Gögele kam als 43. über die Ziellinie.

Ji siegt, Masson im Achtelfinale

Um das Alter ging es auch im Siegergespräch des Bank of Hope LPGA Match-Play in Las Vegas. Eun-Hee Ji setzte sich im intensiven Lochspiel-Turnier im Finale gegen Ayaka Furue durch. Mit 36 Jahren ist sie die älteste südkoreanische Gewinnerin in der Geschichte der LPGA Tour. Sie fühle sich aber noch nicht alt, erklärte sie schmunzeld nach dem eindrucksvollen Sieg, der ihr einen Startplatz bei der U.S. Women’s Open in dieser Woche sichert. 

Eine ehemalige Gewinnerin des anstehenden Major-Turniers hat hingegen ihren Rückzug aus dem Profi-Golfsport bekannt gegeben. Michelle Wie-West, 32, will kommende Woche abschlagen, danach aber zunächst keine weiteren Turniere mehr bestreiten. Die Amerikanerin hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Vor zwei Jahren brachte sie ihre Tochter Makenna zur Welt. „Manchmal, wenn ich viel Golf spiele, liege ich danach nur im Bett und kann meine Tochter nicht hochheben, und das macht mir Angst”, begründete sie ihre Entscheidung, sportlich kürzer treten zu wollen.

Auch Caroline Masson hatte in Las Vegas zunächst groß aufgespielt und sich mit drei eindrucksvollen Siegen, unter anderem gegen die Weltranglistenvierte Minjee Lee, ins Achtelfinale gespielt. Gegen Andrea Lee setzte es am Samstag dann leider eine knappe Niederlage. Für Esther Henseleit und Sophia Popov endete das Turnier nach der Gruppenphase.

DP World Tour: Schneider mit Top-Leistung

Deutsche Top-Ergebnisse gab es in den Niederlanden zu feiern. Allen voran Marcel Schneider verbesserte sich durch eine starke 68 (-4) am Sonntag der Dutch Open auf den vierten Rang. Es war sein bestes Abschneiden bisher auf der DP World Tour.

Hurly Long (T10) und Max Kieffer (T14) komplettierten einmal mehr ein starkes schwarz-rot-goldenes Gesamtergebnis. Ebenfalls im Cut: Sebastian Heisele, der als 62. über die Ziellinie kam. Vorzeitig beendet war das Turnier für Marcel Siem, Matti Schmid, Yannik Paul und Nicolai von Dellingshausen.

Für Schneider reichte es leider nicht ganz für die Qualifikation für die Open Championship in diesem Jahr, die den Top drei des Turniers im Bernadus Golf vorbehalten war. Die Startplätze gingen an Turniersieger Victor Perez, Ryan Fox und Adrian Meronk. Letzterem gelang dabei auf der achten Bahn ein Par der spektakuläreren Sorte. 
 


Weitere Major-Startplätze werden am Ende dieser Woche vergeben. Stichwort: US Open Qualifying Series. Wer hier nach Beendigung der Porsche European Open in den Top Ten der externen Wertung rangiert, reist zur US Open nach Brookline.

PGA Tour: Burns besiegt Scheffler

Einen übergroßen Pokal, ein rot-kariertes, klassisches-geschnittenes Jackett und jede Menge Punkte und Preisgeld sicherte sich Sam Burns bei seinem Sieg bei der Charles Schwab Challenge. Der Amerikaner erspielte sich am Sonntag bei windigen Bedingungen im Colonial Country Club zunächst mit einer 65 die Führung im Clubhaus.

Nach zweistündiger Wartezeit stand fest, dass er nochmal ran darf. Burns versus Scottie Scheffler, hieß es im Stechen. Ein weiteres Birdie auf dem ersten Extraloch bescherte Burns den Titel. Der nun viermalige Tour-Sieger schiebt sich durch den Triumph auf Position zwei des FedExCups. Vor ihm liegt nur sein Playoff-Gegner.