Scheffler macht Ernst
Okay, das Feld beim CJ Cup Byron Nelson im TPC Craig Ranch von McKinney (Dallas) ist ziemlich auseinandergerissen. Ein Gewitter hatte am Freitag dafür gesorgt, dass die Turnierverantwortlichen für sechs Stunden unterbrechen mussten. Im Klartext: Die Hälfte des Feldes konnte Durchgang zwei wegen der einbrechenden Dunkelheit am Abend nicht zu Ende spielen; einige wenige waren gar nicht erst gestartet und müssen nun am Samstag in die Verlängerung. Einer kam am Freitag durch, weil er in der Morgengruppe unterwegs war. Und Scottie Scheffler gab seinen Verfolgern unmissverständlich zu verstehen, dass der Weg zum Sieg diesmal nur über ihn führt.
Nach seinem Fabeljahr 2024 wartet der Texaner Scheffler immer noch auf seinen ersten Sieg 2025. Ein paar mal war er nah dran. Diesmal, bei seinem Heim-Event, wo seine Karriere auf der PGA Tour vor elf Jahren begonnen hatte, soll es nun soweit sein. „Ich fühle mich gut, hatte zwei großartige Tage und bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem Spiel. Dieses Turnier bedeutet mir so viel. Umso schöner ist es, zu Hause bisher so gut gespielt zu haben“, so Scheffler. Nach einer 61 zum Auftakt und einer 63 am Freitag steht er bei -18 und hat bereits sechs Schläge Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Sam Stevens (-12).
Schefflers 124 Schläge sind nicht nur persönlicher Rekord für ihn nach 36 Löchern, es ist auch der tiefste Halbzeit-Score beim CJ Cup Byron Nelson. Und es ist das zweittiefste Ergebnis nach 36 Löchern auf der gesamten PGA Tour. Den Rekord hält Justin Thomas, als er bei der Sony Open auf Hawaii 2017 mit 123 Schlägen nach den ersten beiden Runden ganz oben gestanden hatte, da er im ersten Durchgang eine 59 auf der Karte gehabt hatte.
Nun ist das Ergebnis Schefflers beim CJ Cup 2025 zu Hause in Dallas zum einen wenig aussagekräftig, weil die Gewitterunterbrechung das Feld weit auseinanderriss. Und doch ist es irgendwie sehr aussagekräftig, denn wer soll den Mann, der sich fest vorgenommen hat, 2025 endlich zu gewinnen (und am liebsten zu Hause) stoppen? Die Führung ist einfach zu klar; da müsste von den Nachzüglern am Samstag schon einer richtig tief schießen oder Scheffler am Wochenende einbrechen.
Wie liegen die drei deutschen Teilnehmer? Thomas Rosenmüller (-5) gehört zu den wenigen Akteuren, die ihren zweiten Durchgang noch gar nicht starten konnten. Matti Schmid (73, 68/-1) ist durch, erwischte eine starke Runde am Freitag, wird den Cut aber wohl verpassen, da der Strich aktuell bei -4 gezogen wird. Stephan Jäger (-6) schaffte nur vier Löcher, liegt bei +1 für den Tag, hat die Top Ten aber noch in Reichweite. Einer ist allerdings fast nur noch mit dem Fernglas zu sehen: Scottie Scheffler spielt zu Hause in Dallas eben in einer anderen Liga.









