DGL 2022

Alle News zu den Damen der 1. Bundesliga Nord


10. Mai 2022 , Christopher Tiess


Der DGL-Auftakt für die Damen der 1. Bundesliga Nord
findet im Hamburger GC Falkenstein statt. (Foto: DGV/ Tiess)
Der DGL-Auftakt für die Damen der 1. Bundesliga Nord findet im Hamburger GC Falkenstein statt. (Foto: DGV/ Tiess)

Endlich geht es los! Die Mannschaften der Deutschen Golf Liga (DGL) presented by All4Golf bereiten ihr Reisegepäck vor. Nach zwei Coronajahren ist das Frühjahr 2022 das erste seit 2019, das einen normalen Start mit sich bringt. Die Damen der 1. Bundesliga Nord treffen am 14. Mai 2022 im traditionsreichen Hamburger GC aufeinander. Von den fünf Teams der Ligagruppe kommen drei aus dem Rheinland. Insgesamt gehen die Mannschaften mit sehr unterschiedlichen Voraussetzungen an den Start.

G&LC Berlin-Wannsee

Die amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister starten mit hohen Ansprüchen in die neue Saison. So sagt Sportdirektorin Miriam Hiller: „ Wir wollen natürlich den Titel verteidigen und nach den Erfolgen der beiden Vorjahre das Triple vollmachen.“ Dafür kann das Hauptstadt-Team auf einen konstanten Kader mit etablierten Leistungsträgerinnen setzen. 

Hinzu kommen drei Eigengewächse aus der Jugendabteilung. Hiller erklärt: „Es ist bei uns ja schon Prinzip, dass wir den Nachwuchs aus unserer eigenen Jugend generieren. In dieser Saison kommen Rosalie Stadler, Lavinia Bürger und Sophie Bingel zu unserer 1. Damenmannschaft. Unser Meister-Team steht und wir müssen auf niemanden verzichten. Unsere Stärke ist, dass wir in der Breite sehr gut aufgestellt sind.“

Und auch was die Spitze angeht, kann Wannsee handfeste Trümpfe für sich verbuchen. In diesem Moment steht Spitzenspielerin Alexandra Försterling auf Platz 13 der Amateur-Weltrangliste und spielt mit ihren Arizona Sun Devils eine bärenstarke Saison. Auch Tara Bettle ist mit ihrem College-Team stark unterwegs. Kehrseite der Medaille: beide Damen stossen erst im Laufe der Saison zu ihrem deutschen Heimatclub. Heimspieltag: 12./12. Juni 2022​

Hamburger GC

Einer der traditionellen Anwärter auf einen Final-Four-Platz ist der Hamburger GC. Die aktuellen Vizemeister mussten zumindest bei den Leistungsträgern keine Abgänge verkraften. Allerdings ist Ira Wirth zum GC Hamburg-Holm gewechselt, weil sie etwas mehr Spielpraxis - gerade in der DGL - haben möchte. 

Es gibt aber auch Zugänge. So ist Routinier Hendrika Labsch zurück im Team. Coach Christian Lanfermann freut sich darüber: „Sie hat nun auch wieder genug Zeit für das Training. Sie ist ein toller Teamspieler und kann gerade auch den Jüngeren wertvolle Erfahrung mitgeben.“ Und er ergänzt: „Aus den eigenen Reihen haben wir Sirah Steinhoff in die erste Mannschaft geholt. Zudem spielt Susanna Brenske jetzt in der ersten Damenmannschaft.“ 

Lanfermann beschreibt sein Team als starken Mix aus Jung und Alt - aus Rookies und Erfahrung: „Das ist das Spannende und etwas, was uns auszeichnet: wir sind auf allen Ebenen wirklich gut aufgestellt. Wir waren natürlich auch Corona-geplagt. Wir haben einige Mädels, die ihr Abitur schreiben. Aber wir sind breit aufgestellt. Wir haben einen starken Team Spirit, bei dem jeder bereit ist, seinen Platz einzunehmen, wenn es darauf ankommt. Und vor allem sind wir eine Competition-Mannschaft.“

Der Falkensteiner Plan für die Saison ist dreistufig, fügt der gebürtige Ruhrpottler hinzu: „Zum einen wollen wir gut in die Saison starten. Dann wollen wir uns für das Final Four qualifizieren. Und was man da dann will, ist doch jedem klar.“ Um ihr Saisonziel zu erreichen, hat die Mannschaft den Winter hindurch hart an sich gearbeitet. Nur zu Weihnachten gab es eine Auszeit. Zudem hat das Team eine gute Woche im PGA de Catalunya trainiert. 

Zu dem bevorstehenden Saisonstart meldet Chip Lanfermann: „Wir freuen uns natürlich auf den Heimspieltag und darauf, hier alle zum Saisonstart begrüßen zu dürfen. Wir haben einen alten Platz, der sehr vielschichtig ist. Er stellt dem Spieler auf den Grüns Aufgaben und wenn der Wind noch hinzukommt, wird es hanseatisch-norddeutsch bei uns.“ Heimspieltag: 14./15. Mai 2022

GC Hubbelrath

Gleich drei Rheinland-Clubs sind in diesem Jahr in der 1. Bundesliga der Damen vertreten. Der GC Hubbelrath kann dabei die längste Erfahrung in der DGL-Bundesliga vorweisen. Bereits seit der Einführung der Deutschen Golf Liga sind die Damen vom Düsseldorfer Sandberg mit dabei. Coach Chris Webers schätzt die Lage ein: „Wir haben mittlerweile ein junges Team mit ein paar sehr erfahrenen Spielerinnen. In unserer Mannschaft steck sehr viel Potential für die kommenden Jahre.“

Webers gibt allerdings auch zu: „Wo wir aktuell genau stehen, ist schwer vorauszusagen. Beim ersten Spiel fehlen die College-Spielerinnen. Insgesamt ist der Kader aber breit aufgestellt. Natürlich habe wir für die Saison das Ziel, es Wannsee und Falkenstein nicht leicht zu machen.“ Nicht mehr im Team ist dabei Asta Birna Magnusdottir, die lange eine feste Größe war. Mittlerweile spielt sie jedoch in Paderbron, was deutlich dichter an ihrer Heimat Lippstadt liegt.

Auf Leistungsträgerin Sophie Witt kann Webers zumindest theoretisch zugreifen: Witt ist noch Mitglied des Kaders - allerdings spielt sie in dieser Saison vorrangig auf der Ladies European Tour. Neu dazugekommen sind Anna Lina Otten vom Düsseldorfer GC, Hanna Tauber aus dem Royal St. Barbara in Dortmund sowie Alexane Niesler vom GC Hösel. Zum Trainingspensum sagt Webers: „Wir haben wöchentlich durchgängig trainiert, auch Athletik war wieder möglich. Dazu hatten wir ein Trainingslager in Alcanada auf Mallorca mit Top Bedingungen.“

Zur Saison sagt der Hubbelrather Coach: „Meine Heimspiel-Erwartungen hab ich nach den Erfahrungen der letzten Saison herabgesetzt. Aber dennoch glaube ich, dass es für die aktuelle Saison nicht zu unserem Nachteil ist, noch zwei weitere Bundesliga-Plätze vor der Haustür zu haben.“ Heimspieltag: 16./17. Juli 2022

Düsseldorfer GC

Einer der beiden Plätze, die der Hubbelrather Coach Chris Webers meinte, ist der Düsseldorfer GC. Der Coach der dortigen Bundesliga-Damen, Max Alsmeyer, sieht für die Saison nicht nur die Tabellenplatzierung als Ziel: „Unser Saisonziel ist der Klassenerhalt. Außerdem wollen wir noch näher als Team zusammenrücken. Wir haben uns vorgenommen, eine erfolgreiche und vor allem auch Spaß bringende Saison zu spielen.“

Zu seinem Kader sagt Alsmeyer: „Wir sind ein junges Team mit junger Kapitänin und jungem Trainer. Wir sind maximal motiviert, das Beste aus unseren Fertigkeiten rauszuholen und zu zeigen, dass wir eine starke Mannschaft sind. Fleiß und Zusammenhalt zeichnen uns aus. Insgesamt hatten wir drei Abgänge aber auch zwei Neuzugänge.“

Der DGC-Coach freut sich auf die vielen kurzen Anreisen zu den anderen Spieltagen - sein Augenmerk liegt aber dennoch auf dem fünften Spieltag der Saison: „Den Heimspieltag wollen wir natürlich dominieren. Unser Platz zeichnet sich darin aus, dass er viel Spielgeschick erfordert, da der alte Baumbestand sowie die vielen Hanglagen tricky sein können. Der DGC ist ein typischer Parkland-Course mit wunderschön in die Natur eingepassten Bahnen. Die abwechslungsreichen und anspruchsvollen Fairways fordern ein taktisch kluges Spiel. Und das beherrschen wir.“ Heimspieltag: 30./31. Juli 2022

GC Hummelbachaue

Die Aufsteiger aus Neuss sind der dritte Rheinland-Club in der Bundesliga-Gruppe. Das Team um Kapitän Jürgen Ottmann hat nach dem Vorjahres-Erfolg allerdings viele Veränderungen erlebt. Ottmann meldet: „Wir mussten eine großen Umbruch im Team stemmen, da der Trainer den Club verlassen hat und ihm fünf Leistungsträgerinnen gefolgt sind. Mit zwei Neuzugängen, Nachwuchsspielerinnen und reaktivierten Spielerinnen haben wir den neuen Kader zusammengestellt.“ 

Schon traditionell haben es die aufsteigenden Teams nicht leicht in der 1. Bundesliga - und die Voraussetzungen spielen den Neussern nicht gerade in die Karten. Doch es gibt auch Lichtblicke, denn das Team wird von keinem geringeren als Günter Kessler trainiert. Der sechsfache Trainer des Jahres, aktuelle Trainer von Martin Kaymer sowie ehemalige Trainer der Tourspieler Marcel Siem und Carolin Masson bringt jede Menge Erfahrung und Renommee mit. Immerhin: nachdem das neue Team stand, wird seit Anfang des Jahres trainiert. 

Die eigene Position in der Liga beschreibt Ottmann wie folgt: „Als Aufsteiger mit neu formiertem Team haben wir in der Saison nichts zu verlieren. Wir wollen mitspielen und beim Heimspieltag vielleicht auch für eine Überraschung sorgen.“ Dieser Heimspieltag steht gleich als zweiter Termin in der Saison an. Der Turnierplatz in der Hummelbachaue ist nicht besonders lang, aber relativ schwierig zu spielen. Bei 5.386 Metern Länge von Rot (Par 74) weist die Anlage ein Course Rating von 76,3 auf. Die strategisch gut platzierten Hindernisse und die stark verteidigten Grüns werden also ihren Tribut fordern. Heimspieltag: 28./29. Mai 2022