DGL 2022

Seahawks machen in Marienburg fette Beute


17. Juli 2022 , Thomas Kirmaier


Spieltags-Sieger: Die Herren aus dem GC Mannheim-Viernheim meldeten sich im Kampf um Platz zwei eindrucksvoll zurück.
Spieltags-Sieger: Die Herren aus dem GC Mannheim-Viernheim meldeten sich im Kampf um Platz zwei eindrucksvoll zurück. | © DGV/Kirmaier

In der 1. Bundesliga Süd der Herren gibt es einen Showdown um Platz zwei. Den vierten DGL-Spieltag im Marienburger GC entschied der GC Mannheim-Viernheim (-15) vor dem Münchener GC (-9) und Tabellenführer St. Leon-Rot (+2) für sich. Die Seahawks feierten damit ein beeindruckendes Comeback und machen das Rennen ums zweite Final-Four-Ticket so richtig spannend, während der Abstieg der Gastgeber endgültig besiegelt ist.

Das muss runtergegangen sein wie Öl. Mannheims Männer lagen sich in den Armen, lachten, übergossen sich mit Wasserflaschen und feierten. So schön kann ein Ausflug nach Köln sein. Nicht nur, weil die frisch renovierte Anlage des Marienburger GC zwei großartige Golf-Tage möglich machte. Nein, auch weil sich die Mannschaft aus dem GC Mannheim-Viernheim (GCMV) in dieser so wichtigen vierten DGL-Runde in der 1. Bundesliga Süd eindrucksvoll im Kampf um Platz zwei zurückmeldete. „Das tut gut. Wir sind sehr glücklich, dass wir unseren Score zusammengehalten und unser Ding gemacht haben. Jetzt haben wir es in zwei Wochen in München selbst in der Hand und das ist ein gutes Gefühl“, sagte ein sehr zufriedener GCMV-Coach Florian Fritsch. Dass Mannheims Marc Hammer zeitgleich seinen ersten Sieg auf der Challenge Tour einfahren konnte, sorgte für doppelte Freude bei den Viernheimern.

Aber zuerst zu den Fakten: Der bis dato ungeschlagene Tabellenführer aus St. Leon-Rot musste sich im Kölner Süden zwar mit Rang drei zufrieden geben, hat sich damit aber endgültig und fix fürs Final Four am 6./7. August im GC Pfalz qualifiziert. Was vorher schon jeder wusste, ist nun selbst für Berufs-Pessimisten klar: Die Wölfe sind dabei im Grande Finale; das ist nun auch rechnerisch wasserdicht. Dass Team SLR diesmal nicht so dominant war wie an den vorangegangenen drei Spieltagen, mag auch daran gelegen haben, dass mit den erkrankten Carl Siemens und Finn Kölle sowie Philipp Katich (pausiert) und Jiri Zuska (Verpflichtungen in den USA) vier absolute Leistungsträger fehlten.

„Solche Spieler sind einfach nicht eins-zu-eins zu ersetzen, wobei es meine Mannschaft am Sonntag deutlich besser gemacht hat als noch am Vortag. Da waren viele gute Sachen dabei und die Körpersprache hat mir auch gut gefallen“, so SLR-Coach Marco Schmuck, der von seinen jungen Wölfen an den drei vorangegangenen Spieltagen auch sehr verwöhnt worden war. In zwei Wochen wird er wieder ein deutlich verbessertes Team in den letzten Spieltag schicken. Und wem traut er den Einzug ins Final Four zu? Mannheim oder München? „Ich denke, da stehen die Chancen 50:50, wobei es maximal auf das Mindset ankommen wird. Wer mehr in der Gegenwart bleibt, wird sich durchsetzen“, so Schmuck.

> > > Bilder vom Sonntag in Marienburg


Da waren die Teams aus München und Mannheim schon in einer ganz anderen Mission unterwegs. Beide mussten sich an diesem Spieltag nicht nur zeigen, sondern auch Punkte einsammeln. Dementsprechend lief es an diesen beiden hochsommerlichen Tagen bei besten Bedingungen auch auf einen Zweikampf der beiden Verfolger hinaus. Fritsch: „Wir mussten München hinter uns lassen, damit wir noch eine realistische Chance haben. Das ist uns gelungen, und jetzt freuen wir uns auf ein Endspiel in zwei Wochen.“

Dass die Seahawks ihren Vorsprung vom Vortag über die Ziellinie brachten, hatte mit einer geschlossenen Teamleistung zu tun. Keine großen Ausreißer in Sachen unbrauchbare Scores, jeder Einzelne war von Anfang bis zum Ende hochkonzentriert. Fritsch: „Wir wussten, dass dieser Platz selektiv ist und wollten keine großen Zauberschläge machen, sondern bei Fehlschüssen einfach auch einmal ein Bogey in Kauf nehmen. So haben wir das Ergebnis am Ende zusammengehalten.“ In der Endabrechnung trennten die beiden Kontrahenten lediglich sechs Schläge, die tiefsten Runden auf den neun Löchern von Marienburg lieferten Paul Ulmrich (Mannheim) und Laurenz Baumgart (München) mit jeweils einer 67.

„Wir hatten hier eine große Chance, aber Mannheim hat das gut gemacht. Dass wir hier Zweiter werden und doch nicht ganz zufrieden sein können, hat irgendwie ein Gschmäckle. Aber wir haben in zwei Wochen ein Heimspiel. Bis dahin werde ich die Jungs wieder aufrichten und dann bin ich mir sicher, dass sich alle auf dieses letzte, entscheidende Wochenende freuen“, so Münchens Coach Arne Dickel. Für Stuttgart ist der Final-Four-Zug dagegen abgefahren. Das Team von Marijan Mustac musste sich in Marienburg mit gesamt +7 und Platz vier zufrieden geben. Der Rückstand auf das punktgleiche Duo München/Mannheim (14) ist für die Schwaben (10) nicht mehr aufzuholen.

Mit einem sehr sympathischen Auftritt hat sich Gastgeber Marienburg seinen Gästen präsentiert. Die Mannschaft von Peer Sengelhoff, der am Morgen mit dem Fahrrad auf die Anlage gekommen war, hat im Finish nichts unversucht gelassen, die Großen zu ärgern. Am Ende waren die Gegner allerdings doch wieder eine Nummer zu groß. Lichtblick: Tom Westenberger hatte in seinem Einzel am Samstag eine starke 67 (-5) in die Wertung gebracht. „Wir sind stolz, dass wir diese renommierten Clubs aus dem Süden hier bei uns hatten und ihnen unser Juwel so gut gefallen hat. Jetzt freuen wir uns auf einen guten Abschluss in zwei Wochen in München“, so Sengelhoff.

> > > Endergebnis 4. Spieltag in Marienburg