Final Four

Nord gegen Süd, Hamburg gegen München, Berlin gegen St. Leon-Rot


2. August 2022 , Thomas Kirmaier


Duell Nord gegen Süd: Felix Katzy (l./Berlin-Wannsee) trifft mit seinem Team im Halbfinale auf Marco Schmucks Team SLR. © DGV/Kirmaier
Duell Nord gegen Süd: Felix Katzy (l./Berlin-Wannsee) trifft mit seinem Team im Halbfinale auf Marco Schmucks Team SLR. © DGV/Kirmaier

Da ist noch eine Rechnung offen: Beim Final Four 2021 hatte der Norden alle vier Halbfinals gegen die Konkurrenz aus dem Süden gewonnen. Das soll 2022 anders werden – zumindest wenn es nach St. Leon-Rot, Mannheim oder München geht.

Nord gegen Süd – das ist im Sport und in Politik immer wieder ein Thema. Viele Länder wie die USA, Italien oder Deutschland werden manchmal in „oben“ und „unten“ unterschieden. Da gibt es auch innerhalb einer Nation Gegensätze. Und das ist auch gut so. Konkurrenz belebt das Geschäft. In der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf ist das kaum anders. Beim Final Four, das 2022 am Wochenende 6./7. August im GC Pfalz stattfindet, treffen sich Norden und Süden wieder zum Duell. Und die ersten Pfeile fliegen schon.

Der Norden schickt in diesem Jahr zwar vier Teams, aber nur zwei Clubs ins Rennen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft, denn: Sowohl der Hamburger GC Falkenstein als auch der G&LC Berlin-Wannsee sind jeweils mit Damen und Herren am Start. Felix Katzy freut sich auf das Duell gegen den Süd-Vertreter, der ebenfalls Damen und Herren am Start hat: „Es ist kein Geheimnis, dass man am Samstag nicht unbedingt gegen St. Leon-Rot spielen will. Aber immerhin reisen wir mit genauso vielen DGL-Titeln an wie sie“, hatte Wannsee-Coach Katzy nach dem fünften und letzten DGL-Spieltag gesagt.

Und genau das ist ein wunder Punkt, denn der GC St. Leon-Rot ist auf Deutschlands Golf-Landkarte in etwa das, was der FC Bayern im Fußball ist. Heißt: Pokale sollen her. Deutscher Meister waren die Herren vom Team SLR noch nie. 2013, 2014 und 2016 verloren sie jeweils die Finals gegen Hubbelrath oder Mannheim. Seitdem stand man nicht mal mehr im Finale. „Klar, dieser Titel ist unser großes Ziel. Wir wollen Deutscher Meister werden, freuen uns aufs Final Four und werden bereit sein“, sagt SLR-Coach Marco Schmuck. Seine Wölfe sind vielleicht so stark wie noch nie. Dieses Jahr soll es endlich klappen. Halbfinalgegner ist Berlin, dessen Männer erstmals im Final Four stehen. Wannsees Sportdirektorin Miriam Hiller ist zuversichtlich: „Da ist was möglich“.

Vorfreude aufs Final Four


Während der Norden also von den Metropol-Clubs Hamburg und Berlin vertreten wird und aus dem Süden St. Leon-Rot beide Teams in die Pfalz schickt, fehlen noch zwei Süd-Vertreter. Bei den Herren ist das der GC Mannheim-Viernheim als zweites Team im Final Four dabei. Coach Florian Fritsch, selbst viele Jahre auf der Tour unterwegs, hat seine Seahawks pünktlich zum Finish in Form gebracht. Eigentlich wären die Mannheimer wieder dran mit einem Titel, denn sie hatten 2014 und 2018 die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ein hübscher Vier-Jahres-Rhythmus. Gegen den Nord-Meister Hamburger GC Falkenstein ist Fritschs Jugendbande aber Außenseiter, wobei auch für dieses Duell gilt: Matchplay hat andere Gesetze. Und Mannheim hat halbes Heimrecht, denn der GC Pfalz ist Partnerclub der Mannheimer.

Bei den Damen begleitet aus dem Süden Valley den Dominator aus St. Leon-Rot ins Final Four. Das Team aus der Region zwischen München und Tegernsee hat eigentlich keiner so recht auf dem Papier. Clubchef Michael Weichselgartner dagegen schon. Er ist überzeugt von seiner und stolz auf seine Truppe. „Wir haben eine ganz starke Mannschaft, die nur sehr schwer zu schlagen sein wird.“ Wird man sehen. Michael Löffler, Präsident des gastgebenden GC Pfalz, glaubt, dass Länge allein nicht reichen wird: „Bei uns ist strategisches, intelligentes und variantenreiches Spiel gefragt. Geduld wird belohnt und die Entscheidung wird ganz bestimmt auf den Grüns fallen.“

Wie ist eigentlich die Bilanz im Duell Nord gegen Süd? Seit neun Jahren gibt es die DGL nun in dieser Form, acht Titel wurden ausgespielt, da es 2020 wegen Corona keinen regulären Spielbetrieb gab. Bei den Damen führt der Süden mit 5:3 – vier Titel holten St. Leon-Rot (2014, 2016, 2017 und 2019) und einen zum Auftakt der Münchener GC (2013) in den Süden. Der Norden triumphierte zweimal mit Berlin-Wannsee (2015 und 2021) und einmal mit dem Hamburger GC (2018).

Bei den Herren sieht die Lage genau andersherum aus: Da steht es 5:3 für den Norden, denn: Hubbelrath feierte fünfmal die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft (2013, 2015 bis 2017 und 2021). Zweimal holte der GC Mannheim-Viernheim (2014 und 2018) den Pokal in den Süden und einmal der Stuttgarter GC Solitude (2019). Und wie wird es 2022? Abwarten. Fest steht: Viermal heißt es zum Auftakt am Samstag Nord gegen Süd. Nach drei Vierern und sechs Einzeln bei den Frauen bzw. vier Vierern und acht Einzeln bei den Männern wird es nach den Halbfinals jeweils (Damen und Herren) zwei Sieger geben, die dann im Endspiel am Sonntag um die Deutsche Meisterschaft kämpfen. Im Vorjahr setzten sich zum ersten Mal überhaupt alle Nord-Vertreter im Halbfinale durch. Das soll diesmal anders laufen – zumindest wenn es nach dem Süden geht.

Halbfinalspiele Damen am Samstag:
Hamburger GC (Erster Nord) - GC München Valley (Zweiter Süd)
GC St. Leon-Rot (Erster Süd) - G&LC Berlin-Wannsee (Zweiter Nord)

Halbfinalspiele Herren am Samstag:
Hamburger GC (Erster Nord) – GC Mannheim-Viernheim (Zweiter Süd)
GC St. Leon-Rot (Erster Süd) – G&LC Berlin-Wannsee (Zweiter Nord)