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LIV-Profis zu den Majors? Rahms klare Meinung


7. März 2024 , Felix Grewe


Masters-Sieger 2023: Jon Rahm.
Masters-Sieger 2023: Jon Rahm. | © golfsupport.nl/Richard Martin-Roberts

Nicht alle erfolgreichen Spieler von LIV Golf werden im April beim Masters in Augusta abschlagen dürfen. Titelverteidiger Jon Rahm sieht das kritisch – und fordert Veränderungen.

Wenn in wenigen Wochen die meisten der besten Profis der Welt beim Masters in Augusta um den ersten großen Titel des Jahres kämpfen, wird die Golfwelt über eine Frage diskutieren: Was ist ein Major-Sieg wert, wenn nur viele der Besten, nicht aber alle an den Start gehen dürfen? Die Debatte kreist vor allem um einen Namen: Talor Gooch. Der Amerikaner war im vergangenen Jahr einer der dominierenden Spieler auf der LIV Tour, gewann drei Titel und verbuchte inklusive üppiger Antrittsprämien rund 35 Millionen Dollar Einnahmen auf seinem Konto. 

Gooch vs. McIlroy

Er wäre gewiss einer der Favoriten in Augusta – dürfte er dabei sein. Das allerdings wird in diesem Jahr nicht der Fall sein, weil Gooch als LIV-Spieler bei allen Qualifikationskriterien durchfällt und die Veranstalter von Augusta stolz und knausrig sind mit ihren Einladungen. Deshalb wetterte er bereits in der vergangenen Woche, dass ein Masters-Sieg von Rory McIlroy im April dieses Jahres eine Fußnote mit dem Hinweis bekommen müsste, dass LIV nicht in der Lage ist, seinen Spielern Einladungen zu den Majors zu garantieren. „Wenn Rory McIlroy seinen Grand Slam ohne einige der besten Spieler der Welt vollendet, wird es ein Sternchen geben“, sagte Gooch. „Das ist einfach die Realität. Ich denke, jeder gewinnt, wenn die Majors einen Weg finden, die besten Spieler der Welt dorthin zu bringen.“

Augusta-Einladung für Niemann

Klar ist: Fast alle der besten Spieler der Welt beim Masters dabei sein. Die Kriertien für die Qualifikation sind so vielfältig, dass selbst die meisten LIV-Spieler zumindest durch eine Kategorie ins Feld rutschen. Zudem hat Joaquin Niemann, der normalerweise nicht qualifiziert wäre, aufgrund seiner jüngsten Form eine Einladung erhalten. 

„Ich bin sehr froh, dass Joaco eingeladen wurde“, bemerkte Niemanns LIV-Teamkollege Jon Rahm kürzlich öffentlich. „Fairerweise muss man sagen, dass er auf viele verschiedene Arten Einsatz gezeigt hat, sich zu qualifizieren, und er so gespielt hat, wie es von ihm erwartet wird. Ich denke, es war richtig, ihn einzuladen.“ 

Rahms klare Meinung

Gooch hingegen steht nicht auf der Liste der Privilegierten, die in Augusta abschlagen dürfen – was Titelverteidiger Rahm so kommentiert: „Ich denke Talor Gooch sollte in Betracht gezogen werden, um möglicherweise auch eine Einladung zu den Majors zu erhalten. Er war letztes Jahr der beste Spieler bei uns. Wenn das nicht zeigt, dass er gutes Golf spielt und es wert ist, bei den Majors dabei zu sein, dann weiß ich nicht, was sonst.“

Für Rahm ist klar: Solange LIV in den für die Majors verantwortlichen Gremien nicht repräsentiert ist, ist es nicht richtig, die besten Spieler der neuen Tour außen vor zu lassen. „Wir haben zwar noch keinen klaren Zugang zu den Majors, aber sie sollten jeden in Betracht ziehen“, sagt Rahm. Zumindest in Augusta wird das in diesem Jahr noch nicht der Fall sein.