Miami, Florida - Während der dritten Runde der WGC-Cadillac Championship beschäftigte Jordan Spieth eine ziemlich spezielle Regelfrage. Der Masters- und US-Open-Sieger von vergangenem Jahr kam am dritten Grün auf European Tour Chief Referee Andy McFee zu. Er wollte wissen, ob es mit den Golfregeln konform sei, die Sohle seines Putters mit Speichel zu benetzen.
McFee, der seine Tätigkeit als Regelhüter schon um die 30 Jahre ausübte, konnte diese Frage nicht auf Anhieb beantworten. Auch sämtliche im Trump National Doral anwesende Offizielle konnten keine offizielle Regel benennen, die eine Entscheidung brächte. Die Frage wurde an die USGA weitergeleitet.
"Ich hatte das gleiche Problem schon in Abu Dhabi"
"Ich war schon die ganze Woche neugierig", so Spieth. "Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Putter schon etwas älter ist. Aber wenn ich auf solche Grüns wie in dieser Woche komme, wo alles glänzt auf dem Boden, ist es sehr schwer für mich, den Putter korrekt an den Ball zu stellen. Ich hatte das gleiche Problem schon in Abu Dhabi und habe damals nichts gemacht. Und gestern dann das Gleiche. Ich hatte echt Schwierigkeiten, meine Ausrichtung korrekt zu machen. Deshalb habe ich einen Referee zu dem Thema befragt."
"Ich wollte wissen, ob ich meinen Finger ablecken und damit dann die Puttersohle anfeuchten dürfte. So habe ich das schon im Training gemacht. Seit Abu Dhabi hatte ich mit gut einem Dutzend Leute darüber gesprochen, inklusive meinem Trainer, Kommentatoren und anderen Profis. Doch keiner konnte mir eine Antwort geben. Laut Referee ist das Abwischen des Kopfes mit einem Handtuch erlaubt. Doch als er wissen wollte, warum ich Speichel auf die Sohle schmieren wollte, sagte ich, damit der Putter besser auf dem Grün steht."
Entscheidung auf dem achten Fairway
"Im Training habe ich dies schon öfter mit Wasser gemacht, damit der Schlägerkopf nicht wegrutscht. Ich hatte nicht gedacht, dass es im Spielbetrieb legal wäre und wusste, dass Flüssigkeit auf der Schlagfläche verboten war. Nachdem sowohl der Referee als auch alle auf der Anlage anwesenden Offiziellen keine Antwort hatten, wurde die USGA eingeschaltet. An jedem Loch wurde ich darüber informiert, dass noch keine Entscheidung vorläge." Auf dem achten Fairway wurde Spieth letztlich die Entscheidung der USGA mitgeteilt, dass es verboten sei, die Sohle eines Schlägers mit irgendeiner Flüssigkeit zu benetzen.
"Ich wurde schließlich darüber informiert, dass die Intention, einen externen Einfluss zu nutzen, um besser zu spielen, illegal sei. Deswegen habe ich dies auch nie gemacht, wenn man es auf diese Weise sieht. Andererseits ist es, wie auf den Schläger zu spucken und ihn anschließend mit dem Handtuch sauber zu machen. Wie es meist gemacht wird, wenn man keinen Caddie hat."