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Mega-Deal: Rahm wechselt zu LIV


8. Dezember 2023 , Thomas Kirmaier


Nun also doch: Jon Rahm nimmt seinen Hut, verlässt die PGA Tour und wechselt zu LIV Golf. © Andrew Redington/Getty Images
Nun also doch: Jon Rahm nimmt seinen Hut, verlässt die PGA Tour und wechselt zu LIV Golf. © Andrew Redington/Getty Images

Seit 2021 haben sie ein Rennen im Formel-1-Kalender, Ende 2022 holten sie sich mit Cristiano Ronaldo den besten Fußballer der Welt – und jetzt einen der besten Golfer: Jon Rahm verlässt die PGA Tour und schließt sich der Saudi-Serie LIV Golf an.

Die Spatzen pfiffen es schon seit längerem von den Dächern, jetzt ist es raus: Es ist nicht klar, wie viele Millionen Dollar am Ende fließen mussten und ob es wirklich nur ums Geld ging. Aber die Nachrichten eines möglichen Wechsels von Jon Rahm zu LIV häuften sich in den vergangenen Tagen und Wochen so hoch an wie die Schneeberge in den Alpen. Und jetzt ist es endgültig fix: Der Masters-Champion 2023, aktuell Nummer drei der Welt, kehrt der guten alten Golfwelt in Form der PGA Tour den Rücken und schließt sich der vom saudischen Staatsfonds gesponserten und noch jungen LIV-Serie an.

Als die millionenschwere Konkurrenz-Liga mit Boss Greg Norman aus der Taufe gehoben worden war, verkündete Rahm, dass sie nichts für ihn sei. Laute Kritik, wie sie beispielsweise Rory McIlroy oder Tiger Woods geäußert hatten, gab es von Rahm jedoch kaum. Mag vielleicht auch daran gelegen haben, dass mit Sergio Garcia ein enger Freund Rahms schnell die Seiten gewechselt hatte. Dazu weitere Ex-Größen wie Henrik Stenson, Phil Mickelson oder Lee Westwood. Die Personalie Rahm schlägt da aber weit größere Wellen und erschüttert die PGA-Verantwortlichen sicher mehr.

Bekannteste LIV-Gesichter

Jon Rahm - prominentester LIV-Neuzugang. © instagram.com/gregnorman
Paul Casey © Mingo Nesmith/Golfsupport.nl
Bryson DeChambeau © John Smolek/Golfsupport.nl
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Dustin Johnson und Henrik Stenson © Rich Graessle/Golfsupport.nl
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Bubba Watson © Lee Coleman/Golfsupport.nl
Lee Westwood © John Smolek/Golfsupport.nl

Die Spekulationen über einen anstehenden Wechsel Rahms nahmen richtig Fahrt auf, als er seinen Rückzug aus der neuen Indoor-Liga TGL verkündete. Noch größer wurde der Druck, als der Name Rahm plötzlich nicht mehr in der Ankündigung eines PGA-Turniers im Januar in Kalifornien auftauchte. Sponsor American Express erwähnte in seiner Mitteilung die Spieler Patrick Cantlay, Xander Schauffele, Tony Finau und Tom Kim. Nicht aber Rahm, der immerhin Titelverteidiger und weit prominenter ist. Und jetzt ist auch klar warum.

Dass es zuletzt immer weniger Informationen aus dem Lager Rahm gegeben hatte, befeuerte die Spekulationen nur noch mehr. Selbst Kollegen, die noch an Rahms Seite in Rom die USA geschlagen hatten, wollen nichts mehr Verwertbares auf Fragen in der internen Ryder-Cup-Whatsapp-Gruppe erfahren haben. Es wurde ruhig und gab trotzdem Nachrichten darüber, ob das Angebot der Saudis 300, 400 oder 500 und mehr Millionen schwer sein soll. Nun ist die Bombe geplatzt und mit dem Rahm-Wechsel ist LIV der bis dato größte Coup gelungen, denn der Baske ist nicht wie viele andere schon im Herbst/Winter seiner Karriere, ein Publikumsliebling und ein – immer noch – absoluter Top-Star. Rahm soll wohl sein eigenes LIV-Team bekommen (Name noch offen) und erstmals Anfang Februar beim Saisonauftakt in Mexiko abschlagen.

An den wichtigsten Golf-Turnieren der Welt darf Rahm aber auch in den kommenden Jahren teilnehmen. Für das Masters hat er ein lebenslanges Startrecht, für die PGA Championship und die Open Championship ist er noch vier weitere Jahre qualifiziert, für die US Open sogar noch acht Jahre. Unklar ist noch, was der Wechsel für eine Teilnahme am Ryder Cup bedeutet. Rory McIlroy, der in der Vergangenheit zu den schärfsten LIV-Kritikern zählte, sprach sich nach dem Coup dafür aus, dass Rahm teilnehmen darf. „Das ist gar keine Frage. Ich will Jon im nächsten Ryder-Cup-Team“, so der Nordire.


„Jon Rahm ist einer der größten Spieler, die wir auf der PGA Tour haben“, sagte Jordan Spieth vor wenigen Tagen dem britischen Mirror. „Es wäre wirklich nicht sehr gut für uns, weil wir gegen die besten Spieler der Welt spielen wollen, und das ist Jon. Ich weiß aber, dass es einige Leute gibt, die mit ihm gesprochen haben“, so Spieth. Der Deal ist nun perfekt. Rahm geht und wechselt auf die Saudi-Serie. Und was sagt der Spanier selbst nach der offiziellen Verkündung?

„Ich bin stolz, zu LIV zu wechseln und Teil von etwas Neuem zu sein, was den Sport wachsen lässt. Ich habe keine Zweifel, dass es eine große Chance für mich und meine Familie ist und freue mich auf eine aufregende Zukunft.“ Ronaldo haben sie schon, die Formel 1 ebenso, und 2034 soll die Fußball-WM in Saudi-Arabien stattfinden. Rahm haben sie jetzt auch. LIV-Boss Greg Norman über den Mega-Deal: „Willkommen in der LIV-Familie. Als ich dich das erste Mal sah, warst du 19 und schon da ist mir dein Riesentalent aufgefallen. Deine Leistungen seit damals sind enorm und ich freue mich auf die Reise mit dir.“